Über Handysucht und neue Zielsetzungen

Über Handysucht und neue Zielsetzungen

Tagesablauf: 7.30 Uhr. Der Wecker klingelt. Kurz wach werden und um 8 Uhr das erste Mal auf den grellen Bildschirm des Handys schauen, um ein Bild zu posten. Noch schnell eine Bildunterschrift und die passenden Hashtags setzen und schon geht das Bild online.

10 Minuten später. Nach der Dusche. Ein kurzer Blick aufs Handy, um zu sehen, wer das Bild schon geliked und kommentiert hat. In der Bahn auf dem Weg zur Arbeit. Sprachnotizen und Nachrichten von Freunden beantworten, ein bisschen durch Facebook scrollen und nochmal in Instagram schauen, wie viele Likes das Bild jetzt schon hat.

Auf der Arbeit. Zwischen dem Schreiben von Pressemitteilungen und Anrufen von Redakteuren das erste Mal die Mails checken, um zu sehen, ob eine neue Kooperationsanfrage reingekommen ist. Wenn abends die müden und kleinen Augen das letzte Mal auf’s Handy schauen ist es 24.00 Uhr, das Postfach wurde 20 Mal gecheckt und Instagram mindestens genauso oft.

Erschreckende Erkenntnis
Das war mein Tagesablauf der letzten Wochen und Monate. Total erschreckend, findet ihr nicht auch? Bis mir das aufgefallen ist, hat es etwas gedauert, aber wenn ich mir meinen Tagesablauf so durchlese finde ich es hauptsächlich ziemlich traurig.

Ich hätte nicht sagen können, wer in der Bahn neben mir sitzt, weil ich auf dem Weg zur Arbeit nur aufs Handy geschaut habe; hätte sicher meinen Ausstieg verpasst, würde ich die Stationen nicht in und auswendig kennen und hätte viel mehr Schlaf gehabt, würde ich nicht abends bis um 1.00 Uhr nachts noch neue Blogposts vorbereiten und Texte schreiben. Freunde und Familie sind zu kurz gekommen, ebenso wie mein Schlaf. Dass sich da etwas ändern musste, war für mich klar.

Neue Zielsetzungen
Seit letzter Woche versuche ich, die Looks, Rezepte & Co., die Nicholas und ich am Wochenende shooten auch während des Wochenendes noch anzuschauen, meine Favoriten auszuwählen, zu bearbeiten und den passenden Text dazu zu schreiben. So kann ich meine Beiträge timen und muss innerhalb der Woche nicht so häufig am Handy und Laptop sitzen.

Viele denken sicher, dass es doch ganz einfach ist, ein paar Fotos von dem Outfit zu machen und dann noch schnell einen Text dazu zu schreiben. Dass es aber schon mal vorkommen kann, dass ich an einem Blogpost von der Idee bis zum Hochladen 5 bis 6 Stunden sitze, denken und wissen die Meisten nicht. Es steckt eben mehr hinter dem Bloggen als eine hübsche Person mit einem schönen Hintergrund.Mit Instagram mache ich es genauso. Ich überlege mir den Text schon am Vortag und speicher das Bild als Draft, sodass ich am nächsten Morgen nicht gleich nach dem ersten Augenaufschlag aufs Handy schauen muss.

Mir geht es damit so viel besser. Ich habe mehr Zeit, abends mit Freunden etwas trinken zu gehen, schaue meine Mitmenschen in der Bahn wieder an und komme früher ins Bett.

Es ist ein sehr persönlicher Post und eigentlich würde ich so etwas auch nichtm mit euch teilen, aber wenn ich mich morgens am Bahnsteig so umschaue, dann kommt es mir so vor, dass immer weniger Menschen miteinander sprechen, Bücher oder die Zeitung lesen, als in den grellen Bildschirm zu schauen..

Mich würde interessieren, ob es euch auch schon mal ähnlich gegangen ist und was ihr unternommen habt, um weniger Zeit am Handy oder Laptop zu verbringen?

Love,

Laura Herz Logo

8 Kommentare zu „Über Handysucht und neue Zielsetzungen

  1. Hey Laura,

    einen schönen und sehr ehrlichen Blogpost den du da geschrieben hast. Ich habe mich selbst auf meinem Blog auch schon öfter mal zu dem Thema geäußert und mir neue Ziele gesetzt, meine Zeit am Handy optimal zu nutzen und trotzdem zu minimieren. Man muss einfach etwas durchdachter mit seiner Zeit umgehen und sie effektiver nutzen, denn klar – als Blogger gehört das schließlich dazu, aber das unnütze tausend-mal-aufs-Handy-gucken sollte man bleiben lassen.
    Ich habe deswegen geregelte Handyzeiten, an denen ich meinen Insta Feed angucke usw. das hilft mir sehr und ich versuche mich auch daran zu halten (was natürlich bei Unmotiviertheit etwas vernünftiges zu tun nicht immer klappt 😀 )
    https://mind-wanderer.com/2017/04/30/digital-detox-weniger-zeit-handy-mehr-leben-tipps/
    In diesem Beitrag habe ich ebenfalls darüber geschrieben, wie ich meinen Handykonsum minimiere 🙂 Würde mich freuen, wenn du mal vorbei schaust und es dir hilft!

    Liebe Grüße
    Pauline <3

    1. Liebe Pauline, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar <3 Das bedeutet mir wirklich viel! Das mit den geregelten Handyzeiten muss ich auch mal ausprobieren. Vielleicht hilft es mir ja auch! Ich schaue mir gerne mal deinen Beitrag an 🙂 Liebe Grüße, Laura <3

  2. Ich kenne das sehr gut, mit der Handystarrerei. Ich fahre in der Früh immer sehr lange rum und rausschauen macht mich müde. Aber manchmal bin ich so ins Handy vertieft, dass ich dann tatsächlich 5-6 Stationen einfach nicht mitbekomme. SChöner Post!
    Liebe Grüße ♥ Dorie
    http://www.thedorie.com

    1. Liebe Dorie, danke dir! Ich hoffe, dass es dir mit der Zeit auch leichter fällt, öfters mal das Handy beiseite zu legen und den Gedanken freien Lauf zu lassen 🙂 Liebe Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit, Laura

  3. Hallo Laura,
    mir geht es auch oft so. Ich bemerke dieses Phänomen allgemein in unserer Generation.
    Fand es interessant, dass dieser Blogpost schon unter die Kategorie „persönlich“ für dich gefallen ist…
    Besonders solche Posts, die über den Alltag oder das Privatleben einer Person sind, finde ich immer am spannendsten. Also wenn es nach mir geht, kann es gerne noch mehr in diese Richtung gehen 🙂
    Viele Grüße,
    Tiziana

  4. Ich kenne deine Situation. Ich weiß, dass es auch vielen so geht. Mich mit eingeschlossen. Ich finde es super, dass du dazu einen Beitrag geschrieben hast und auf das Thema aufmerksam machen möchtest.
    Frohe Weihnachten 🙂

Kommentar verfassen