Streit mit dem Partner richtig lösen

Streit mit dem Partner

Es gibt so manche Tage, an denen ist der Wurm drin. Da wacht man auf und spätestens wenn die alte Boxershorts des Freundes neben dem Wäschekorb landen, kocht man vor Wut. Spricht man es an oder lässt es auf sich beruhen, um keinen Streit anzufangen?

Mir geht es immer so, dass ich einfach gerade heraus sage, was mich stört. Das ist auf der einen Seite dem Partner gegenüber total fair, denn so weiß er immer, was in mir vorgeht. Auf der anderen Seite würde ich behaupten, dass ich schon das ein oder andere Mal einen Streit angefangen habe, der nicht hätte sein müssen.

Und dann sitzt man da. Diskutiert mit seinem Partner über die Boxershorts, die er doch gefälligst mal in den Wäschekorb legen kann und tritt auf der Stelle. Das Gespräch schaukelt sich hoch, es kommen weitere Themen auf den Tisch, beide werden immer wütender und aus einer Banalität wird ein Riesenstreit, der in Tränen endet. Bum, die Türe knallt und die Enttäuschung ist groß. Eigentlich wollte man doch nur etwas ansprechen, das einen stört und dafür gemeinsam mit dem Partner eine Lösung finden.

Was ist schief gelaufen in dem Gespräch?

Damit nicht jedes Problem, das in einer Beziehung angesprochen wird, in einer Katastrophe endet, gibt es ein paar Tipps, auf die man achten kann. Werden die sechs Ratschläge befolgt, läuft das nächste Gespräch mit Sicherheit harmonischer ab.

Tipp Nr. 1: In einer Partnerschaft geht es nicht ums Gewinnen

Während eines Streits gelangt man meist an den Punkt, an dem man nur weiterkommt, indem man einen Kompromiss für das Problem findet. Ich kann euch da ein gutes Beispiel von Nicholas und mir geben: Wenn es an die Urlaubsplanung geht, dann ist Streit meist vorprogrammiert. Ich möchte gerne in Länder/Städte reisen, in denen ich ganz viel erkunden kann. Nicholas dagegen liebt es, am Strand zu liegen und nichts zu tun. Das kann ich auch Mal ganz gut, aber spätestens nach dem ersten Tag habe ich Hummeln im Arsch.

Streit mit dem Partner

Damit wir beide im Urlaub glücklich sind, haben wir uns darauf geeinigt einen Urlaub zu buchen, in dem beides möglich ist – sowohl am Strand relaxen als auch die City erkunden. Und so sind wir letztes Jahr nach Tel Aviv geflogen und konnten beide das machen, was wir lieben. Es ist also wichtig, nicht auf seiner Position zu beharren, nur um den Streit zu gewinnen, sondern einen Mittelweg zu finden, der beide Partner in einer Beziehung glücklich macht.

Tipp Nr. 2: Ist es wirklich der Rede wert, diesen Streit anzufangen?

Je gereizter die Luft in der Beziehung, desto weniger scheut man sich davor, einen Streit anzufangen – mag das Thema auch noch so nichtig sein. In dem Moment kommt es einem unausweichlich vor und man hat das Gefühl, damit nicht länger hinter dem Berg halten zu können. Wenn dir eigentlich bewusst ist, dass der Streit unnötig ist, dann versuche, dem Partner mit einer versöhnlichen Einstellung gegenüberzutreten und dich zu fragen, ob der Streit wirklich nötig ist.

Ich habe mich schon ganz oft mit Nicholas gestritten, weil er seine Klamotten abends auf die Heizung legt, anstatt sie direkt aufzuräumen (wer kennt das Problem noch? haha). Mittlerweile nehme ich es so hin. Es gibt einfach manche Dinge, die man seinem Partner nicht abtrainieren kann, egal wie oft man es anspricht. Und irgendwann bin ich an den Punkt gelangt, an dem ich aufgehört habe mich aufzuregen oder es anzusprechen. Stattdessen räume ich es einfach auf oder ich schaue weg und akzeptiere es.

Tipp Nr. 3: Keinen Elefanten aus einer Fliege machen

Wie im Einstieg schon erwähnt, schaukeln sich Gespräche gerne hoch. Von der offenen Zahnpastatube oder dem Sockenberg neben dem Wäschekorb, gelangt man vom Hundertsten ins Tausendste und führt schließlich eine Grundsatzdebatte. Das zu vermeiden gelingt, indem man sich vor Beginn des Gesprächs klar macht, was genau einen stört und dann auch nur bei diesem Gesprächsthema bleibt.

Tipp Nr. 4: Keine pauschalen Vorwürfe

„Du bringst nie den Müll herunter“. „Immer muss ich den Wocheneinkauf machen, weil du nie Zeit hast.“ Das sind sehr verallgemeinernde Sätze, die dem Partner keinen Spielraum lassen, sich zu verteidigen. Es ist besser, den Satz positiv zu formulieren: „Früher sind wir immer zusammen einkaufen gegangen. Das hat so viel Spaß gemacht!“. So hat der Partner das Gefühl, dass es um etwas gemeinsames geht und du ihm nicht nur vorschreibst, wie er etwas machen soll.

Tipp Nr. 5: Ich- anstelle von Du-Botschaften

Wenn ich eins gelernt habe, dann ist es keine Du-Botschaften zu senden. „Du bist so unordentlich“ ist sehr scharf, kritisierend und führt mit Sicherheit zu einem unfairen Streit. Besser ist es, eine Ich-Botschaft zu formulieren. Ungefähr so: „Mir ist aufgefallen, dass du morgens deine Sachen unordentlich liegen lässt. Die Wohnung ist dann so chaotisch und ich fühle mich damit total unwohl. Kannst du versuchen, 5 Minuten früher aufzustehen, um die Sachen aufzuräumen?“. So ist es kein persönlicher Angriff, sondern eine sachliche Kritik, auf deren Grundlage eine konstruktive Diskussion geführt werden kann.

Tipp Nr. 6: Gemüter beruhigen

Wenn ihr mitten im Streit seid und merkt, dass keine Lösung für das Problem gefunden werden kann, dann vertagt das Gespräch. Verlasst die Streitsituation, setzt euch in unterschiedliche Räume und nehmt zu einem späteren Zeitpunkt das Gespräch wieder auf. Meist ist der große Ärger dann schon verflogen und es kann auf einem faireren Level miteinander kommuniziert werden.

Und wenn all das nicht hilft und für das Problem in diesem Moment keine Lösung gefunden werden kann, dann hilft in der Regel immer eins: SEX. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das Versöhnungssex nicht absolut heiß ist und die Diskussion zumindest vertagt 😉

Love,

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