Als ich 2013 auf meiner Reise an der australischen Ostküste zwei Mädels aus England kennenlernte, bin ich zum ersten Mal mit dem Thema der vegetarischen Ernährung in Berührung gekommen. Sie haben kein Fleisch gegessen und für mich war das absolutes Neuland. Ich hatte so viele Fragen.
Wie ich zum ersten Mal mit dem Thema der vegetarischen Ernährung in Berührung kam
Sie haben mir alles ganz in Ruhe erklärt und mich dann gefragt, ob ich das nicht auch einfach mal eine Woche ausprobieren möchte. Gesagt, getan. Und da es mir nicht sehr schwer fiel das Fleisch wegzulassen, wurden aus 7 Tagen ein Jahr. Ab und an, zu besonderen Anlässen, habe ich noch ein Stück Fleisch gegessen. Diese Ereignisse kann ich aber an einer Hand abzählen. Da es in Australien zu diesem Zeitpunkt schon viele Alternativen zu Fleisch gab, fiel mir der Verzicht auch nicht besonders schwer.
Als ich dann mein Au-Pair-Jahr beendete und nach Berlin zog, war das mit der vegetarischen Ernährung nicht mehr ganz so easy. Es gab zu diesem Zeitpunkt wenig Alternativen auf dem Markt. Vor allem in Restaurants bin ich oft an meine Grenzen gestoßen. Vegetarische Vielfalt Fehlanzeige. Es lief meist darauf hinaus, dass ich einen Salat oder Nudeln mit Tomatensoße bestellte. Zuhause habe ich dann viel für mich selbst gekocht und verschiedene Reis- und Nudelvarianten, gefülltes Gemüse und Sojageschnetzeltes zubereitet. Es gibt sogar ein kleines Kochbuch, das ich geschrieben habe. Bei Gelegenheit zeige ich euch das mal in meiner Instagram Story 🙂
Warum ich 1 Jahr später wieder anfing Fleisch zu essen
Als ich 2015 nach Hamburg zog, habe ich meine Routine geändert und bin fast jeden Tag zum Sport gegangen. Da mir sehr oft die Energie und Kraft fehlte, war ich der festen Überzeugung, dass es am „Proteinmangel“ liegt. Also bin ich eines Tages zum Metzger gelaufen und habe mir hochwertiges Maishähnchen und Rinderhack gekauft. Bye Bye Vegetarierleben! Gefühlt ging es meinem Körper dann wieder besser, aber Einbildung ist eben auch eine Bildung 😛
Fleischlose Alternativen 2013 vs. 2019
Mittlerweile esse ich seit August 2019 wieder kein Fleisch und es macht mich richtig glücklich! Zurzeit kann ich mir auch nicht vorstellen, das jemals wieder zu ändern. Im Vergleich zu 2013 gibt es nun eine so große Auswahl an vegetarischen und veganen Alternativen. Ich habe es bisher noch immer nicht geschafft habe, alles zu testen. Beyond Meat Burger, vegetarische Mortadella, Gemüsebällchen, Falafel, Soja-Schnitzel & Co. schmecken mir richtig gut. Und da das Fleischessen in der Gesellschaft nun immer mehr abnimmt, freue ich mich schon sehr auf all die neuen Alternativen, die hoffentlich bald noch kommen.
Was sind deine Gründe für die vegetarische Ernährung?
Es gibt mehrere Gründe, warum ich mich für eine vegetarische Ernährung entschieden habe. Zum einen natürlich aufgrund des Tierwohls. Ich habe viele Videos von Tierquälerei, grausamer Tierhaltung und schlechten Lebensbedingungen gesehen. Das hat mich so traurig und wütend gemacht, dass ich die Fleischindustrie nicht länger unterstützen möchte. Gestern ist in der Münchner Innenstadt ein Lastwagen, der voll mit Schweinen war, an mir vorbeigefahren. Die armen Tiere haben so gequält geschrien. Wie furchtbar das für sie sein muss, will ich mir gar nicht so genau vorstellen.
Auch spielt der Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekt eine große Rolle für mich. Ein paar Hard Facts, die ihr vielleicht noch nicht kanntet: Um ein Kilo Rindfleisch zu produzieren werden bis zu 10 Kilo Getreide (Futter für die Tiere) und mehr als 15.000 Liter Wasser verbraucht*. Darüber hinaus stecken in einem Kilo Emissionen, die dem Jahresverbrauch bei täglichem Duschen gleichen.**
Der Teufelskreis der Fleischindustrie
Damit die Industrie Platz hat, um Futtermittel anpflanzen und die Tiere in riesigen Ställen oder auf Weideflächen stellen zu können, werden viele Wälder abgeholzt. Dadurch geht Biodiversität und Kohlenstoff verloren. Dies trägt letztendlich zum Klimawandel bei. Der Teufelskreis ist unendlich und das Thema so gesprächsintensiv, dass dazu ein neuer Blogbeitrag nötig wäre.
Zum anderen ernähre ich mich gerne vegetarisch, weil es so viele tolle Alternativen gibt. Da Nicholas auch versucht, seinen Fleischkonsum herunterzuschrauben, kochen wir manchmal abends zusammen. Neulich gab es zum Beispiel ein Kichererbsen-Curry mit vegetarischem Fleisch, Naan und Cashewnüssen. Das war 1000 Mal besser als ein herkömmliches Curry mit Hähnchenfleisch. Auch die „Rainbow-Bowls“, die ich mir oft mittags mache, schmecken mir richtig gut. Zusätzlich dazu halten sie mich für mindestens 4 Stunden satt. Einige vegetsarische Rezepte findet ihr unter der Kategorie „Food – Lunch/Dinner“ 🙂
Ernährt ihr euch auch vegetarisch?
Love,

* https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch
** https://www.peta.de/wasser
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Liebe Laura,
Meine Antwort ist eindeutig „nein“. Mein Mann und ich essen zwar wenig Fleisch, aber ganz darauf zu verzichten, wäre für uns zu radikal. Wir verzichten ganz darauf Fleisch in der Kantine zu essen, oft in den Restaurants. Aber wenn es beim Besuch bei unseren Eltern Fleisch auf den Tisch kommt, verziehen wir keine Mine.
Liebe Grüße
Natalia
Liebe Natalia, das ist doch auch super 🙂 Jeder eben, wie es am besten passt und gefällt. Liebe Grüße, Laura
Liebe Laura,
dankeschön für deine lieben Worte!
Liebe Grüße
Natalia
Liebe Laura,
eine toller Beitrag. Hier bei uns in Murnau merkt man auch Stück für Stück den Umschwung zum Beispiel auf dem Wochenmarkt. Ich selbst ernähre mich auch schon seit nun 1 Jahr vegetarisch, oft auch vegan.
Alles Liebe,
Birte
https://murnau24.de
Liebe Birte, danke dir! Daumen hoch, dass du dich auch vegetarisch ernährst – es gibt mittlerweile so viele gute Alternativen ☺️ Und Wochenmärkte sind echt super! Liebe Grüße