Ich war schon in vielen deutschen Großstädten, aber noch nie in Düsseldorf. Am vergangenen Wochenende bin ich endlich dort gewesen und hatte zwei richtig schöne Tage mit gutem Essen, ein bisschen Shopping und natürlich: Kunst & Kultur.
Donnerstagabend nach der Arbeit habe ich mich in den Zug gesetzt und war um kurz nach 12 Uhr da. Zum Glück fährt ein Direktzug in die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westphalen, sodass ich nicht umsteigen musste. Zur Einordnung: Die Stadt hat etwas über 600.000 Einwohner und ist damit die siebtgrößte Stadt Deutschlands. Trotzdem kommt es mir im Vergleich zu München wie eine verschlafene Kleinstadt vor – die längste Theke der Welt ausgenommen.
Frühstück & Mittagessen
Lauras Deli Frühstück
Im Lauras Deli am Carlsplatz sollte man ein bisschen Zeit einplanen. Das Frühstückscafé ist sehr beliebt und jeder Platz besetzt, als wir um 11 Uhr zum Brunch ankamen. Wir hatten Glück und konnten ohne viel Wartezeit einen süßen Platz ergattern. Bestellt wird an der Theke. Neben pochiertem Ei mit Avocado auf Vollkornbrot gibt es Bircher Müsli, Overnight Chia Oats, verschiedene Sorten Bananabread und Acai Bowl. Ab 11.30 Uhr kommen weitere herzhafte Bowls hinzu, die auch To-Go in zwei Größen mitgenommen werden können. Alles schmeckt frisch, saftig und gesund. Besonders begeistert bin ich von dem Banana Bread mit Walnuss, das mit Kokosblütenzucker anstatt raffiniertem Zucker zubereitet wird.
Café Hüftgold
Der Name ist Programm. Im Café Hüftgold in der Ackerstraße im Stadtteil Flingern gibt es die wohl leckersten Kuchen der Stadt. In der Vitrine reihen sich verschiedene Sorten von Käsekuchen aneinander. Ein Blick auf das oberste Shelf und mir lief das Wasser im Mund zusammen: Saftige Schokokuchen, teilweise ohne Mehl und Milch gebacken. Nicht zu vergessen die Klassiker wie gedeckter Apfel- oder Rüblikuchen. Da fällt die Auswahl nicht leicht. Sind alle Plätze im verwinkelten Café besetzt, warten draußen Decken und Wärmflaschen auf mutige Gäste, die sich auch in den Wintermonaten raussetzen und mit etwas Glück sogar einige Sonnenstrahlen tanken können. Ein Herz für Soziales: Wer im Hüftgold einen Kaffee bestellt, hat die Möglichkeit, einen weiteren zu bezahlen, der dann an Bedürftige ausgegeben wird.

VIER Rösterei am Rathaus
Mindestens eine hippe Rösterei muss es in jeder Stadt geben. In Düsseldorf ist das die VIER Rösterei. Grünpflanzen hängen an Makramees von der Decke, an der Wand reihen sich verschiedene Röstungen aneinander und im hinteren Teil kann man dank der ausgehängten Tür einen Blick auf die Röstmaschine erhaschen. Wer zu seinem Kaffee noch etwas kleines Essen möchte, der hat die Wahl zwischen Zimtschnecke, Bananenbrot, Brownies und Cakeball. Meine Empfehlung: Chai Tea mit Hafermilch und einen Platz am Fenster mit bestem Blick auf die vorbeilaufenden Menschen.

Lupo Pizzeria
Obwohl gegenüber vom Lupo eine zweite Pizzeria liegt, haben die Mitarbeiter hier alle Hand voll zu tun. Das Motto ist einfach: Eine leckere Pizza, schnell im Steinofen mit frischen Zutaten zubereitet. Das Konzept geht auf. Auch nachts ist die Pizzeria brechend voll. Wir bestellten eine Pizza mit Brokkoli, Pilzen und Spinat, die so nicht auf der Karte stand. Für einen kleinen Aufpreis von 1,50€ (insgesamt zahlen wir 7,50€) schwingt der Pizzabäcker seine Schaufel und backt unseren Extra-Wunsch mit ganz viel Liebe.

Shopping
Anthropologie auf der Kö
Düsseldorf ist die Modestadt schlechthin. Kein Wunder also, dass viele hochkarätige Firmen hier ein Geschäft eröffnen. Die beliebte Einkaufsstraße der Stadt ist die Königsallee – von allen liebevoll Kö genannt. Hier kaufen die Reichen und Schönen ein. DIOR, Gucci, Prada & Co. reihen sich am Boulevard nebeneinander. Ganz überrascht war ich, als ich den Store von Anthropologie entdeckt habe. Neben Kleidung gibt es hier auf zwei Stockwerken auch Interior und Schmuck zu bezahlbaren Preisen. Ein Abstecher lohnt sich in jedem Fall, da die Teile wirklich schön sind.

Stadtteil Flingern – Ackerstraße
Flingern ist wie die Schanze für die Hamburger oder das Glockenbackviertel für die Münchner. Der Stadtteil ist voll von Concept Stores, die mit viel Liebe eingerichtet sind und kuratierte Marken anbieten. Im „The golden rabbit“ wird jeder (stylische) Gartenliebhaber fündig. Von einer großen Auswahl an Samen über hochwertige Lederhandschuhe bis hin zur Pflanzenbuch verkaufen sie alles für die perfekte Gärtner-Ausstattung. Im „Unterhaltung Lieblingsstücke“ dagegen findet man definitiv das perfekte Geschenk für die Freundin. Neben Fashion, Interior und Accessoires kann man hier sogar kleine Pflanzen kaufen. Und bei Green Guerillas gibt es seit April 2011 Eco-Fashion zu kaufen.
The golden rabbit The golden rabbit


Kunst & Kultur
Peter Lindbergh „Untold Stories“ im Kunstpalast
In einer Ausstellung von Peter Lindberghs berühmten Fotografien bin ich letztes Jahr schon in München gewesen. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass jetzt in Düsseldorf weitere, unbekanntere Werke von ihm ausgestellt werden. Es ist seine erste kuratierte Werkschau, die auch gleichzeitig das letzte große Projekt vor seinem Tod war. Die 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren sowie ein außergewöhnliches Video-Projekt können noch bis zum 01.06.2020 besucht werden. Der Eintritt kostet 10€.
Flanieren auf der Rheinuferpromenade
Mit schönem Blick auf den Rhein und die gegenüberliegende Häuserfront lohnt sich ein Spaziergang an der 1,5 kilometerlangen Waterfront alle Mal. Vor allem bei Sonnenschein lässt es sich hier schön Flanieren und dem trubeligen Schiffsverkehr zuschauen.



Love,

Wow, der Bericht hat was. Auch wenn DD nicht gerade meine Lieblingsstadt ist. Irgendwie fehlt mir dort immer etwas, im Gegenzug zu München, Berlin, Hamburg oder Köln.