Zero Waste Starter Guide

Wiederverwendbare Wattepads

Wir Menschen produzieren viel zu viel Müll. In Deutschland sind es laut Umweltbundesamt 226,5 Kilogramm Plastik im Jahr 2017 gewesen. Das führt zu schlimmen Auswirkungen. Die Meere werden vermüllt, Tiere sterben und das Recycling-System kommt nicht hinterher.

Ich habe vor einem Jahr beschlossen, dass ich an meinem Konsumverhalten etwas ändern möchte. Wenigstens einen kleinen Teil dazu beitragen, der der Natur hilft weiterhin zu bestehen. Also habe ich mir viel zum Thema Nachhaltigkeit durchgelesen und peu à peu damit angefangen, Einwegartikel durch langlebige Produkte zu ersetzen. Diese möchte ich euch im heutigen „Zero Waste Starter Guide“ vorstellen. Und keine Sorge: Es sind keine Produkte, für die ihr Unmengen von Geld ausgeben müsst 🙂

Ich habe den Artikel in die Kategorien Küche und Badezimmer aufgeteilt, da das die beiden Räume sind, in denen ich bisher am meisten geändert habe. 

Küche 

Die Küche ist wohl der Ort, an dem wir den meisten Müll produzieren. Alleine durch die Lebensmittelverpackungen. Aber es gibt ein paar Tools, mit denen der Müll reduziert werden kann.

Jutebeutel 

Fangen wir mit dem Offensichtlichen an: dem Jutebeutel. Viele von euch haben vermutlich schon einen daheim. Wer noch keinen besitzt, sollte sich schnell einen zulegen. Bei den Lebensmittelgeschäften gibt es diese meist vorne an der Kasse zu kaufen. Wer einen stylischen Beutel haben möchte, wird in hippen Concept Stores oder Online garantiert fündig. So können Papiertüten vermieden werden, die nach dem Einkauf höchstens noch für das Sammeln von Papier genutzt und danach samt Müll weggeschmissen werden. 

Jutebeutel

Obst- und Gemüsenetze

Wann immer wir einkaufen, nehmen wir unsere Obst- und Gemüsenetze mit. So müssen wir keine Plastik- oder Papiertüten mehr verwenden und das Obst kullert im Jutebeutel nicht wirr umher. Auch für Kartoffeln und Brot eignen sich die Netze hervorragend. Nur darin aufbewahren solltet ihr das Brot nicht. Das habe ich mal gemacht und es war an Tag 2 leider schon steinhart.

Obst- und Gemüsenetz

1.// Memo 2.// Dille & Kamille

Metalldosen bzw. Dose aus recyceltem Material

Aus Urzeiten haben wir noch eine Menge Tupperware aus Plastik in unserer Schublade. Diese schmeißen wir auch nicht weg, denn das wäre ja kontraproduktiv. Aber sobald eine Dose kaputt geht, kaufen wir uns eine aus Metall oder aus einem recycelten Material. Diese enthalten nämlich keine gefährlichen Mikroplastiken, wie z.B. BPA. Was mich bei den Brotdosen aus Plastik auch immer sehr gestört hat bzw. stört ist, dass sie so leicht verfärben. Bei den Dosen aus Metall oder recyceltem Material sieht man das zum Glück nicht mehr. Sie sind also nicht nur besser für die Umwelt, sondern sehen auch schöner aus. 

Metalldose

1.// Eco Brotbox 2.// Koziol

Silikon Frischhalte-Deckel

Die Silikon-Frischhalte-Deckel habe ich damals bei kickstarter entdeckt und mir direkt bestellt – sie waren neben dem Jutebeutel meine ersten Zero Waste Produkte. Anstelle von Frischhaltefolie etwas Wiederverwendbares zu benutzen klang super. Die Deckel haben unterschiedliche Größen und können über Töpfe, Schüsseln, Dosen und Gemüse sowie Obst gestülpt werden. Am Praktischsten finde ich den kleinen drehbaren Böbbel und den Tagesanzeiger. So kann man easy sehen, wie viel Tage das Produkt schon offen ist. 

Silikon-Frischhalte-Deckel

1.// real 2.// oeko-planet

Edelstahl-Trinkflasche 

Essential Piece meines Zero Waste Starte Guides ist definitiv eine Trinkflasche, denn (und das müsst ihr euch mal auf der Zunge zergehen lassen): Eine PET-Flasche benötigt rund 450 Jahre, bis sie im Wasser zerfallen ist und sinkt dann in Form von Mikroplastik auf den Meeresgrund. Das zu vermeiden ist super einfach und kostet im ersten Schritt zwar etwas mehr als eine PET-Flasche, zahlt sich durch die Langlebigkeit aber definitiv aus. In den meisten Fällen kann man Wasser aus der Leitung trinken und falls nicht, dann hilft ein Wasserfilter. So könnt ihr eure eigene Trinkflasche überall mit hinnehmen. Ob zur Uni, auf die Zugfahrt, mit an den Flughafen oder einfach nur zum Shoppingtag in der Stadt. Selbst wenn einen spontan der Durst überkommt, seid ihr dann bestens vorbereitet 🙂

Edelstahl Trinkflasche

1.// waldorfshop 2.// samebutgreen

Badezimmer

Jetzt kommen wir auch schon zu den No Waste Produkten, die ich gerne im Bad verwende. Einige davon habe ich euch auch schon in anderen Artikeln vorgestellt, aber wie heißt es doch so schön: Doppelt hält besser.

Menstruationstasse

Wir Frauen kommen auf ca. 17.000 Binden/Tampons, die wir in unserem Leben verwenden und nach der einmaligen Benutzung entsorgen. Diese ca. 140 Kilo Müll, die wir im Durchschnitt produzieren, können durch nachhaltigere Varianten, wie die Menstruationstasse, auf ein Minimum reduziert werden. Es war anfangs etwas komisch, mich an die Tasse zu gewöhnen, aber mittlerweile kann ich sie so easy verwenden, wie noch vor kurzem das Tampon. Den ausführlichen Artikel könnt ihr hier lesen.

Zero Waste Menstruationstasse

Abschminkpad

Wiederverwendbare Abschminkpads verwende ich auch sehr gerne. Man benötigt nichts weiter als Wasser, um sich das Make-Up von der Haut zu waschen. Wenn ich die Pads ein paar Mal verwendet habe, dann kommen sie bei 60 Grad in die Waschmaschine. 

Abschminkpads

1.// waschies 2.// Make Up Radierer

Rasierhobel

Ich bin bereits mit Plastik- und Einwegrasierern aufgewachsen. Das Wort „Rasierhobel“ war mir noch bis vor kurzem fremd. Klingt ja auch nicht sehr sexy, der Name. Sexy ist allerdings, dass bei dem Hobel lediglich die Rasierklinge ausgetauscht werden muss und ansonsten kein Müll entsteht. Welches Produkt ich verwende und Tipps zur Anwendung zeige ich euch in diesem Beitrag.

Rasierhobel

1.// Giesen Forsthoff – Timor 2.// Giesen Forsthoff – Timor

Zungenschaber aus Metall

Nicholas hat sonst einen Zungenschaber aus Plastik verwendet, den er 1x im Monat ausgetauscht hat. Das sind 12 Wegwerfprodukte im Jahr. Mit dem Zungenschaber aus Metall hat er nun ein Produkt, das er unendlich oft wiederverwenden kann und das dank des Materials auch nicht „schlecht“ wird.

Metall Zungenschaber

Silikon- Wattestäbchen

Nach jedem Duschen habe ich unbehelligt in mein Döschen gegriffen und zwei Wattestäbchen verwendet, mit denen ich meine Ohren gereinigt habe. Das mache ich schon länger nicht mehr und verwende dafür nur noch ein Handtuch. Falls etwas beim Schminken daneben gegangen ist, verwende ich nun ein Silikon-Wattestäbchen, mit dem sich Make-Up super korrigieren lässt. 

Silikon Wattestäbchen

1.// Amazon

Wiederverwendbare Wattepads 

Meinen Konsum an Wattepads habe ich letztes Jahr mal hochgerechnet. Es sind ca. 3.650 Stück, die bis zu diesem Zeitpunkt im Mülleimer gelandet sind, wenn man davon ausgeht, dass ich jeden Abend 1 – 2 Stück verwende. Das konnte ich durch die wiederverwendbaren Wattepads, die wie die Abschminkpads in der Waschmaschine gewaschen werden können, stoppen. Bisher verwende ich die Pads von CleanClean, muss aber denke ich bald mal eine andere Alternative suchen, da diese nicht zu 100% sauber werden und ihre Fluffigkeit verloren haben. 

Festes Shampoo 

Last but not least: Ein festes Shampoo gehört auch in den Zero Waste Starter Guide. Mittlerweile gibt es sie schon in Drogeriemärkten zu kaufen und die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen: Sie halten bei der richtigen Aufbewahrung länger als herkömmliche Shampoos, produzieren kein Müll und enthalten in der Regel keine schädliche Inhaltsstoffe. Wichtig ist, dass ihr sie in einem Jutesäckchen aufbewahrt, das beim Duschen außerhalb der Reichweite des Wasserstrahls ist, sodass das Shampoo nicht unnötig schneller verbraucht wird. 

Festes Shampoo

1.// Levity Parlour 2.// Cosa Kosmetik

So, das war er auch schon, mein Zero Waste Starter Guide. Ich bin schon ganz gespannt, welche Produkte ihr bereits daheim habt und welche ihr nun austauschen werdet 🙂

Love,

Laura Herz Logo

Pin on Pinterest:

Das könnte dir auch gefallen: Unterschied zwischen Haarseife und festem Shampoo

Haarseife vs. Festes Shampoo

Ein Kommentar zu „Zero Waste Starter Guide

Kommentar verfassen