Nachhaltiger Schmuck: Warum es wichtig ist, auf die Herkunft des Goldes zu achten

Nachhaltiger Schmuck

Das Geschäft mit dem Edelmetall Gold ist schmutzig. Ich habe neulich eine Doku dazu angeschaut und war ziemlich geschockt, unter welchen Umständen es in den Ländern Westafrika, Peru, Indonesien und China gewonnen wird:

Goldschürfer, die in der Regel keine Lizenz haben, gehen in alte Mienen und sprengen dort mit Dynamit das Gestein. Mit Hammer und Meißel hauen sie Brocken raus, die sie in Säcke packen und anschließend auf dem Rücken heraustragen. Danach werden die Steine gemahlen, gewaschen und giftige Lösungsmittel wie Quecksilber hinzugegeben. Stundenlang muss die Masse mit den bloßen Händen gerührt werden, damit sich die Goldpartikel mit dem Quecksilber zu flüssigem Amalgam verbinden. All das geschieht ohne Handschuhe oder Atemschutz. Nach dem Auswringen des flüssigen Amalgams bleiben kleine Klümpchen Rohgold übrig, die die Kleinschürfer an Zwischenhändler verkaufen. Da die Menschen in diesen Regionen oft sehr arm sind, müssen auch minderjährige Kinder sowie schwangere Frauen helfen. In der Doku hat der Goldschürfer für Wochen harte Arbeit gerade einmal 30€ verdient.

Die Arbeit als Goldschürfer ist lebensgefährlich

  1. Die Arbeitsbedingungen sind unmenschlich, da die Arbeiter bei der Sprengung mit dem Dynamit sterben können, wenn sie nicht schnell genug aus dem Verschlag rennen
  2. Das Schwermetall Quecksilber hat schlimme Auswirkungen auf den Körper, wenn man damit ständig ohne Schmutzbekleidung in Kontakt kommt. Zu möglichen Gesundheitsfolgen zählen Muskelschäden, chronische Kopfschmerzen, Geburtsfehler, Atemversagen und Nierenschäden (Quelle: WWF) 
  3. Das verunreinigte Wasser sickert in den Boden, sodass es zu Kontaminierung des Grundwassers kommt. Das wiederrum hat zur Folge, dass die Menschen in den betroffenen Städten das Wasser der Flüsse nicht mehr trinken können und auf Trinkwasser-Lieferungen angewiesen sind sowie den Fisch nicht mehr essen und verkaufen können 
  4. Kinderarbeit ist in dieser Branche weit verbreitet und obwohl es, wie z.B. in Ghana offiziell verboten ist, müssen die Minderjährigen trotzdem den Erwachsenen helfen 

„Ich glaube die Weißen brauchen es für Ketten, für Sachen die glitzern.“

Und wisst ihr, was mich zu Tränen gerührt hat bei der Doku? Die Reporterin hat einen der beiden Jungen gefragt, ob er wisse, was mit dem Gold passiert. Seine Antwort: „Ich glaube die Weißen brauchen es für Ketten, für Sachen die glitzern.“ Das hat mir so sehr im Herzen wehgetan und ich habe für mich beschlossen, nur noch Schmuck zu kaufen, der recyceltes oder zertifiziertes Gold enthält. Bei zertifiziertem Gold ist nämlich sichergestellt, dass die Lieferkette transparent ist und nachvollzogen werden kann, wie es geschürft wurde. 

Wusstet ihr das schon oder seid ihr genauso schockiert wie ich? Ich suche in der nächsten Zeit nachhaltige Schmucklabel und schreibe euch dann einen Beitrag dazu. 

Love,

Laura Herz Logo

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2 Kommentare zu „Nachhaltiger Schmuck: Warum es wichtig ist, auf die Herkunft des Goldes zu achten

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