Nicholas und ich sind im letzten Jahr das erste Mal mit dem Camper nach Österreich gefahren und waren so begeistert von der Landschaft und den erfrischenden Bergseen, dass wir das Land unbedingt nochmal mit unserer 14 Wochen alten Welpin Lotti bereisen wollten. Das Abendteuer mit Camper und Hundewelpe nach Österreich konnte also starten.
Die Vorbereitung
Wir packten das erste Mal nicht nur für uns, sondern auch für unsere Hündin. Es gab eine Menge, woran wir denken mussten. Allen voran genug Essen und Leckerlis. Auch eine Kühlmatte für heiße Tage, Spielzeug, Kotbeutel, ihren Fress-und Futternapf sowie eine kleine Notfallapotheke packten wir mit ein. Damit sie sich in der fremden Umgebung auch wohlfühlt, nahmen wir ihre Schlafdecke und ein Kissen, auf dem sie gerne schläft, auch mit. Im Nachgang wäre eine Schwimmweste auch sehr praktisch gewesen, aber dazu später mehr.
Reinfinden ins Vanlife
Unser erster Stopp auf dem Weg nach Österreich war der Ammersee, der knapp 1 Stunde von München entfernt liegt. Hier wollten wir die erste Nacht verbringen, um zu schauen, ob ihr das Schlafen im Van überhaupt taugt. Hätte sie sich ganz unwohl gefühlt, wäre es kein Problem gewesen, umzudrehen und nach Hause zu fahren. Bis auf einen kleinen Pipi-Spaziergang nachts um 1 Uhr, der auch der Letzte bleiben sollte, hat sie das toll gemeistert. Wir haben oben im Dachzelt geschlafen und sie unten auf dem Boden. Unsere Reise konnte nun also offiziell losgehen!

Au weia, eine Rachenentzündung!
Voller Vorfreude auf unseren zweiwöchigen Urlaub fuhren wir dann am nächsten Tag also nach Österreich. Wir hatten ihren Heimtierausweis und eine Unbedenklichkeitserklärung unserer Tierärztin mit dabei (ihre Tollwutimpfung hatte sie erst kurz vor der Reise erhalten und hätte ohne die unterzeichnete Erklärung offiziell nicht einreisen dürfen). Wir wurden nicht angehalten und konnten ohne große Verzögerung unseren ersten Stopp anfahren: den Weissensee.
Auf dem Seecampingplatz Müller sind wir 2020 bereits gewesen und wussten, dass Hunde hier einen eigenen Bereich haben, um ins Wasser zu gehen. Das haben wir mit Lotti auch gleich ausprobiert und sie mit aufs Stand-Up-Paddle genommen (sie ist bereits vorher schon ein bisschen geschwommen). Das war super aufregend für sie und sie ist auch zwei Mal ins Wasser reingesprungen. Was ein toller Auftakt für unseren Urlaub – dachten wir bis zu diesem Zeitpunkt noch…

Die Retourkutsche kam am nächsten Morgen als Lotti angefing, komisch zu husten und es sich über den Tag verschlimmerte. Diagnose des Tierarztes: Rachenentzündung. Vermutlich vom Trinken des kalten Seewassers. Sie hat Antibiotika bekommen, durfte die nächsten Tage nicht mit anderen Hunden spielen und musste sich ausruhen. Für so einen Wirbelwind wie Lotti war das eine große Herausforderung – und natürlich auch für uns.
Planänderung
Ursprünglich wollten wir nicht nur nach Österreich, sondern auch nach Slovenien fahren. Mit der Rachenentzündung hatte sich das dann leider erübrigt, da wir nicht wussten, ob ihre Entzündung nicht doch nochmal schlimmer wird und wir nicht zu weit weg von Deutschland und deutsch-sprechenden Tierärzten sein wollten. Also entschieden wir uns dazu, in Österreich zu bleiben und weitere Seen anzufahren.
„Hunde nicht erlaubt“
Als nächstes fuhren wir nach Hallstatt. Fast eine Woche waren wir zu dem Zeitpunkt schon unterwegs und hatten hier zum ersten Mal das Gefühl, wirklich im Urlaub angekommen zu sein. Lotti ging es langsam besser und wir konnten endlich etwas durchatmen. Doch dann kam das nächste Problem: Hunde waren auf der Liegewiese und im Hallstätter See nicht erlaubt. Nach intensiver Recherche haben wir herausgefunden, dass Hunde in Österreich an vielen Seen nicht erlaubt oder nur kleine Zonen für sie vorgesehen sind. Na toll! Das hatten wir uns anders vorgestellt.

Nichts desto trotz hatten wir drei sehr entspannte Tage am Hallstätter See. Wir haben zwei Mal die kleine Stadt Hallstatt besucht und uns auf eine Liegewiese in der Nähe des Sees hingelegt, auf dem Lotti erlaubt war.

Sind wir hier überhaupt erwünscht?
Da das Wetter schlechter wurde, sind wir für die letzten Tage des Urlaubs noch ins Burgenland nach Neusiedl am See gefahren. Auf dem Weg dorthin hatten wir das Gefühl gen Süden zu fahren. Kleine bunte Häuschen, ganz viele Weinberge und Sonnenblumenfelder. Dieser Teil von Österreich sah so ganz anders aus als das, was wir bisher kannten und gefiel uns sehr gut.

Wir schliefen die erste Nacht mitten in den Weinbergen und wollten uns am nächsten Tag in der Hundezone an den Neusiedler See legen. Und wieder einmal: Pustekuchen! Die Hundezone glich einem kleinen Schlammloch und es gab lediglich eine Bank, auf der man sich als Hundebesitzer kurz hinsetzen konnte. So langsam beschlich uns das Gefühl, dass man hier mit seinem Hund überhaupt nicht willkommen ist. Dabei ist dieser See rieeesig gewesen. Auch andere Hundebesitzer, mit denen wir sprachen, waren enttäuscht von dieser Urlaubsdestination.
Es half ja nichts: Überall anders regnete es in Österreich, also blieben wir. Damit wir zumindest ein bisschen Zeit am Wasser genießen konnten, wechselten wir uns ab. Einer blieb bei Lotti und der andere konnte sich an den See legen oder Stand-Up-Paddle fahren. Danach wechselten wir. Schön ist anders, aber es war besser als nichts.
Fazit
Ich bring es direkt auf den Punkt: Mit Hund würde ich nicht noch einmal nach Österreich fahren! Einige Seen, die wir gerne besucht hätten, haben wir gar nicht erst angefahren, weil es keine Hundezonen gibt. Auf vielen Campingplätzen sind Hunde zwar erlaubt, aber trotz
Seezugang dürfen sie nicht in den See. Was hat das bitte für einen Sinn? Schließlich fahren wir ja nicht mit unserem Hund in den Urlaub, um ihn dann angebunden am Camper zu lassen. Wir waren beide sehr enttäuscht , freuen uns aber schon sehr darauf, bei unserer nächsten Camperreise ein anderes Land zu bereisen 🙂
Love,

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