Mit dem Camper durch Albanien: Die beste Reiseroute

Camper und Kühe

Nach einem Monat Kroatien und zwei Wochen Montenegro, führte uns der Weg nach Albanien. Die Landschaft war wunderbar grün, an der malerischen Adriaküste gab es viele schöne Strände zu entdecken und Gastfreundlichkeit wurde hier ganz großgeschrieben. Wir reisten drei Wochen mit dem Camper durch Albanien und verraten euch hier unsere Reiseroute. 

Einreise

Ebenso wie in Montenegro war die Einreise nach Albanien total unkompliziert. Es begrüßte uns an der Grenze ein freundlicher Polizist, sodass wir direkt ein positives Gefühl hatten. Der erste Eindruck zählt ja bekanntlich und wenn man so freundlich angelächelt wird, kann man sich nur auf die Erlebnisse in dem Land freuen, nicht wahr? Nach den Ausweispapieren für unsere Hündin Lotti wurden wir übrigens nicht gefragt

Die beste Reisezeit 

Je nach Vorlieben und Interessen variiert die beste Reisezeit, um Albanien mit dem Camper zu erkunden. Allgemein wird empfohlen, zwischen Mai und September zu reisen, da das Wetter in dieser Zeit angenehm warm und die Straßen gut befahrbar sind. Im Hochsommer zwischen Juni und August ist das Wetter zwar durchgehend sonnig, aber aufgrund der Touristen auch alles sehr voll und im Camper vermutlich recht warm. Die albanischen Berge, insbesondere im Norden, sind auch im Sommer kühl und können zu dieser Jahreszeit allerdings wunderbar bereist werden.

Wir waren Mitte April bis Anfang Mai in Albanien, konnten das Land in Ruhe und ohne große Touristenmassen erkunden und hatten sogar die Möglichkeit, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten. Das Wetter war angenehm, mal konnten wir mit Shorts rumlaufen, mal brauchten wir auch tagsüber einen Pullover. 

Roadtrip durch Albanien mit dem Camper – Unsere Reiseroute 

Shköder + Dirin See

Unser erster Stopp war nicht weit entfernt von der Grenze zu Montenegro im Nordwesten von Albanien. Shköder, auch bekannt als Shkodra, ist eine der ältesten Städte Albaniens und wurde bereits in der Antike besiedelt. Dort besorgten wir uns eine SIM-Karte für unseren Router, die im Vergleich zu der SIM-Karte in Montenegro, bei der wir 500GB für 15€ erhielten, ein echter Wucher war. Für 35GB bezahlten wir 22€. Deshalb kauften wir uns gleich drei Karten, da wir auf unserer Reise auch arbeiten und durch Videocalls sehr viel Internet verbrauchen. Der Telefonladen war das Einzige, was wir sahen, denn wir fuhren direkt weiter an den Dirin See, wo wir mit Freunden Kajak fuhren. 

Wer mehr Zeit hat, kann sich die beeindruckende Festung Rozafa anschauen, die majestätisch auf einem Hügel oberhalb der Stadt thront und einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung bietet. 

Festung Rozafa Shkodër

Zvernëc Beach

Dieser Stellplatz ist ein echtes Juwel und ist ein Must-Do bei einer Reise mit dem Camper durch Albanien. Der Weg zum Dalan Beach ist zwar holprig, aber auch ohne 4×4 und sogar mit Anhänger gut zu erreichen. Morgens begrüßten uns die Kühe und abends hatten wir die schönsten Sonnenuntergänge, die wir vom kleinen Berg aus beobachteten. Fürs Schwimmen war es leider noch zu kalt, aber ein Spaziergang am Strand und Muscheln sammeln haben mindestens genauso viel Spaß gemacht. 

Kühe am Dallan Beach Zvernec

Berat 

Nachdem wir mehrere Tage in der Natur verbrachten, ging es quer durchs Land nach Berat, auch bekannt als die „Stadt der tausend Fenster“. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, ist umgeben von Bergen und dem Fluss Osum und zeichnet sich durch die gut erhaltene osmanische Architektur aus. Damit sind die Häuser gemeint, die dicht aneinandergereiht sind und rechteckige, einheitliche Fenster haben. 

Die Altstadt von Berat ist in zwei Hauptviertel unterteilt, die durch eine steinerne Bogenbrücke miteinander verbunden werden. Es lohnt sich, sowohl einen Spaziergang durch die Siedlung von Gorica, als auch durch Mangalem zu machen. Ebenfalls einen Besuch wert ist die Berat-Festung (Kalaja). Wir schafften es nicht ganz hoch, weil es an dem Tag so warm war, aber selbst der Weg hoch bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt und umliegende Landschaft. 

Berat Albanien

Osumi Schlucht

60 Kilometer von Berat entfernt, im Süden des Landes, liegt der „Grand Canyon von Albanien“. Die Schlucht erstreckt sich über eine Länge von 13 Kilometern, an der wir entlangfuhren und immer mal wieder anhielten, um uns die Klippen und Felsformationen anzuschauen. Unser Highlight war die Osumi Canyon Bridge, wo wir einen tollen Blick in die Tiefe hatten. 

Llogara Pass 

Über den Llogara Pass fuhren wir zurück zur Küste. Der Gebirgspass wird als schönste Straße Albaniens bezeichnet und verbindet die Städte Vlora und Saranda. Wer Zeit mitbringt, kann den Nationalpark Llogara erkunden, der eine Vielzahl an Pflanzen- und Tierarten beherbergt oder sich ins Paragliding-Erlebnis stürzen. Wir machten nur einen kurzen Abstecher am Dherminu Beach und fuhren weiter zur zweiten sehenswerten Stadt des Landes.  

Gjirokastër 

Gjirokastër ist, ebenso wie Berat, ein UNESCO-Weltkulturerbe und hat uns richtig gut gefallen! Die gepflasterten Straßen der Altstadt sind gesäumt von süßen Souvenirläden und Antikgeschäften. Wer hungrig ist sollte in der Taverne Traditionelle Kardishi essen. Dort gibt es traditionelle albanische Gerichte zu einem erschwinglichen Preis. 

Benjes Quellen 

Wusstet ihr, dass Albanien für seine Vielzahl von heißen Quellen bekannt ist, die im ganzen Land verteilt sind? Eine der Thermalquellen liegt in der Nähe der Stadt Përmet und da das auf unserem Weg lag, haben wir den Benjes Quellen einen Besuch abgestattet. Ein großer, neu angelegter Parkplatz ist nur 500m vom Wasser entfernt und viele, viele Camper haben dort gemeinsam mit uns übernachtet. Am nächsten Tag sind wir ganz früh aufgestanden, denn wir wollten die Quellen für uns alleine haben. Über eine kleine, steinige Brücke ging’s rein in einen der sechs angelegten, natürlichen Pools. Entgegen unserer Erwartung war die Quelle nicht heiß, sondern lauwarm. Keine Temperatur, die dazu einlädt, wie im Whirlpool stundenlang zu sitzen. Dennoch war es eine tolle Erfahrung und der Blick auf die Berge war einzigartig. 

Benjes Quellen Albanien

Wir haben anschließend einen kleinen Stopp in Saranda (meiner Meinung nach keine sehenswerte Stadt) gemacht, bevor wir an unseren letzten Stellplatz des Landes anfuhren. Der Pulebardha Beach war der perfekte Abschluss für unsere dreiwöchige Reise und die vielen Glühwürmchen versüßten uns den letzten Abend. 

Laura Herz Logo

Kommentar verfassen