Mit dem Camper nach Griechenland: 2 Monate Rundreise 

Meteora Kloster Griechenland

Es war die Camperreise unseres Lebens. Davon bin ich überzeugt. Nachdem wir in den letzten Jahren eher kleinere Reisen gemacht haben, stand für uns in diesem Jahr das Ziel fest: Wir wollen mit dem Camper nach Griechenland. Da wir nicht wussten, wie lange wir unterwegs sein werden, gaben wir die Wohnung auf, fuhren durch Kroatien, Montenegro und Albanien zu unserer Traumdestination und blieben zwei Monate.

Unsere Reiseroute

Wie ihr sehen könnt, haben wir in der Zeit das gesamte Land umrundet und obwohl zwei Monate niemals ausreichen, um all die wunderschönen Orte, die das Land zu bieten hat, sehen zu können, haben wir doch schon eine Menge erlebt.

Mit der Fähre auf die Insel Korfu

Wir wollten unbedingt wissen, wie es ist, mit dem Camper auf eine der griechischen Inseln zu fahren. Da Korfu direkt hinter der albanischen Grenze liegt, entschieden wir uns, diese Insel zu erkunden. Wir nahmen die Fähre Kerkyra von Igoumenitsa aus und bezahlten 150€ für die Hin- und Rückreise. Dass wir eine Stunde vorher dort gewesen sind, war ein weiser Entschluss. Es ist sehr wuselig vor Ort und die Hafenmitarbeiter sind auch nicht besonders nett. Auf dem Hinweg waren wir sogar das allerletzte Auto, das mit (wenig) Hilfe dann auf dem Deck geparkt hat.

Da wir recht schnell merkten, dass die Straßen sehr eng sind, entschieden wir uns dafür, die ersten Tage auf dem Dionysus Campingplatz zu verbringen, um uns einen Überblick und Plan zu machen. Natürlich besuchten wir in diesem Zuge auch die Innenstadt von Korfu, die uns sehr gut gefallen hat. Es gibt dort so viele Geschäfte zu erkunden, die Gebäude sind wunderschön und von der Burg Angelokastro aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die gesamte Stadt. Ihr könnt übrigens mit dem Bus in die Innenstadt fahren. Die Haltestelle ist genau vor dem Ausgang des Campingplatzes. Ein Hinweis: Es dürfen leider keine Hunde mit in den Bus genommen werden. Wir scheiterten auch daran, ein Auto zu mieten oder ein Taxi zu finden, das uns mitnahm. Zu diesem Zeitpunkt war es zum Glück noch nicht allzu heiß und wir konnten Lotti im Campingplatz lassen.

Wir entschieden uns dazu, neben der Innenstadt auch das Cape Drastis, den nordwestlichsten Punkt der Insel, sowie den Porto Timoni Beach anzuschauen. Der Stellplatz am Cape Drastis war, wie ihr sehen könnt, einmalig. Wir fanden eine kleine Bucht, in der wir mit dem Camper die Touristen nicht störten und konnten abends die untergehende Sonne wunderbar beobachten.

Nur 30 Minuten entfernt liegt der Porto Timoni Beach. Dieser Strand ist ein Must-Do, wenn ihr auf der Insel Korfu seid. Er ist zweigeteilt und hat auf zwei gegenüberliegenden Seiten kleine Strände. Wobei die Betonung hier ganz klar auf klein liegt, sodass es sich lohnt, in der Früh zu kommen und gegen 11 Uhr spätestens wieder zu gehen. So umgeht man das Gefühl, eingelegt wie Ölsardinen nebeneinander zu liegen. Das kristallklare Wasser ist so idyllisch, dass hier auch das ein oder andere Boot den Anker setzt, um Schnorcheln zu gehen. Wer möchte, kann sich auch eins der Tretboote, SUPs oder Liegen ausleihen. Festes Schuhwerk ist ein Muss, denn der Weg zum Strand ist steinig, teils steil, eng und dauert circa 30 Minuten. 

Der erste Stop auf dem Festland: Parga

Dieses kleine Städtchen war ein Glücksfund. Wir haben nämlich einfach auf die Karte gezeigt und uns für unseren ersten Stop auf dem Festland eine Stadt rausgesucht, die nicht allzu groß sein soll und ein paar Restaurants und Cafés haben sollte. Die Wahl fiel auf Parga und wir haben uns direkt verliebt. Unser Stammlokal, in dem wir regelmäßig frühstückten und zu Mittag aßen, war das Brazilian Cup. Kein Kaffee schmeckte uns so gut wie da und das Essen war fantastisch. Von der Burg aus hat man einen tollen Blick auf die gesamte Stadt und die Uferpromenade und wenn man abends kommt, kann man sich die Transition von Tag zu Nacht anschauen. Relativ stadtnah gibt es auch einen großen Parkplatz, auf dem wir kostenlos stehen konnten. Schaut mal bei Park4Night. Ich hoffe, er ist auch in der Hauptsaison verfügbar.

Wunderschöne Strände auf der Halbinsel Lefkada

Weiter ging es auf die Halbinsel Lefkada, die für ihre atemberaubenden Strände bekannt ist. Wir besuchten den Mylos Beach und waren im Mai sogar die Einzigen dort. Jetzt wird hier sicher mehr los sein, da er allerdings nicht so leicht zu erreichen ist und es dort keine Liegen, Sonnenschirme & Co. gibt, wird er vermutlich trotzdem deutlich weniger besucht sein, als andere Strände. 

Der zweite Strand, den wir anfuhren, war der Gialos Beach. Der Weg runter zum Strand ist sehr steil und kurvig, aber machbar auch ohne 4×4. Wir ergatterten den allerschönsten Stellplatz. Vom Bett aus konnten wir direkt aufs Meer schauen und den leuchtenden Sonnenuntergang beobachten.

Auszeit am Trichonida See

Wir sehnten uns nach einer kleinen Auszeit und fuhren zum Trichonida See. Dort machten wir lange Spaziergänge mit Lotti und beobachteten die vielen Würfelschlangen, die im See schwammen. Wer ein SUP hat, kann dort wunderbar mit dem Stand-Up-Paddle aufs Wasser raus. Wir wollten eigentlich schwimmen gehen, haben uns nach den vielen Würfelschlagen dann aber nicht mehr getraut.

Das authentische Dorf Pylos

In Peloponnes, dem südlichste Teil der Balkaninsel, verbrachten wir eine längere Zeit. Wir starteten in der historischen Stadt Pylos, die an der westlichen Küste liegt. Die Stadt ist bekannt für seine beeindruckende Festung, die majestätisch über der Stadt thront und einen atemberaubenden Blick auf das Ionische Meer bietet. Wir haben uns treiben lassen und die gemütlichen Gassen der Altstadt erkundet. Wenn ihr typisch griechisch essen gehen wollt, dann geht unbedingt in die Taverne Sto Steno. Sie hat auf Google 4,9 von 5 Sternen und das können wir definitiv unterschrieben. Selten so fantastisches, griechisches Essen gegessen!  

Pylos Greece

Voidokilia Beach aka. Ochsenbauchbucht

Der Voidokilia Beach aka. die Ochsenbauchbucht war ein weiteres Highlight. Mit dem Camper konnten wir diese unberührte Bucht problemlos erreichen. Der feine goldene Sand, das kristallklare türkisfarbene Wasser und die umgebende Natur sind so wunderschön. Wer gerne schnorchelt, sollte an die Ränder der Bucht zu den Felsen schwimmen. Hier wimmelt nur so von den verschiedensten Fischarten.

Kalamata

Die Stadt Kalamata hat uns auf den ersten Blick nicht so gefallen. An der Promenade entlang liegt ein Restaurant neben dem anderen und es wirkt sehr auf die Touristen zugeschnitten. Deswegen sind wir in die Seitenstraßen abgebogen und konnten die Stadt nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenlernen. Überall standen Zitronenbäume und die kleinen Häuschen hatten richtig Charme.

Die schönste Stadt Griechenlands: Nafplio

Den Abschluss unserer Reise durch Peleponnes machte Nafplio, die für mich schönste Stadt des Landes. Überall, also wirklich überall, ranken die vielen farbenfrohen Bougainville-Blumen an den Häuserfassaden herunter und der Eibe war einmalig. Hier könnt ihr lesen, was ihr bei einem Besuch unbedingt gesehen haben müsst. 

Bougainvilleen in Altstadt

Thermopylen: Die heißen Quellen

Von der „heißen“ Quelle Benjë in Albanien waren wir etwas enttäuscht, denn sie war gar nicht heiß, sondern vielmehr lauwarm. Daher haben wir uns sehr auf die Thermopylen gefreut, die ungefähr 40 Grad heiß sein sollten. Und was soll ich sagen: Wir wurden nicht enttäuscht. Zur Abenddämmerung, als es kühler wurde, erreichten wir die Schwefelquellen und hatten sie fast für uns alleine. Sie waren sogar so heiß, dass uns nach 15 Minuten der Schweiß von der Stirn lief 🙈

Epanomi Strand und Schnorcheln am Schiffswrack

Der Epanomi Strand hat ein Highlight: Ein Schiffswrack, das nicht allzu weit im Wasser liegt, sodass dort wunderbar geschnorchelt werden kann. Wenn kein Wellengang ist, schwimmen die unterschiedlichsten Fischschwärme um das Wrack herum, manchmal ist auch die ein oder andere Qualle zu sehen. Wir haben zum Glück nur eine entdeckt und einen großen Bogen um sie herum gemacht. Angrenzend an den Strand liegt das Naturschutzgebiet Tsairi, in dem es viele Schildkröten, Flamingos, Fasane und andere Vogelarten zu entdecken gibt. Das war die wohl schönste Spazierroute, die wir mit Lotti auf der Reise hatten.

Der krönende Abschluss: Meteora

Als wir entschieden, dass wir mit dem Camper nach Griechenland fahren, stand für uns eins fest: Wir wollen uns die Klöster von Meteora anschauen. Und da das Wetter bei unserer Einreise ins Land nicht so gut war, sparten wir uns den Besuch für den Abschluss auf. Wir sind um 5:30 Uhr aufgestanden, um zum Sonnenaufgang dort zu sein. Ich würde sagen, es hat sich gelohnt. Wir waren die Einzigen und konnten uns alles in Ruhe anschauen. Früher gab es anscheinend 24 Klöster, heute sind nur noch 6 Stück in Betrieb, die ab 9 Uhr auch besichtigt werden können. Wie sie da auf den Felsen thronen ist schon sehr imposant und ich hätte mir keinen schöneren Abschluss für unsere Reise vorstellen können.

Meteora Kloster Drohne
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