Vanlife-Guide für Schweden

Zwei Menschen auf Campingstuhl

Vier Wochen bin ich mit meinem Freund, unserer Hündin Lotti und Hubi, dem ausgebauten Citroen Jumper L4H2, durch Schweden gefahren. Unsere Route, die schönsten Stellplätze und was unbedingt eingepackt gehört, erzähle ich euch in meinem Vanlife-Guide für Schweden.

Vanlife-Guide: Unsere Route

Anreise

Wir fuhren von München einmal quer durch Deutschland bis hoch an die Ostseeküste. Von Travemüde nahmen wir die TT-Line Fähre nach Trelleborg (Schweden). Die Preise für die Überfahrt variieren sehr stark, je nachdem an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit gereist wird. Wir haben uns für die frühste Fähre um 8:00 Uhr an einem Dienstag entschieden und zahlten 150,00€ (One Way). Für Hunde gibt es auf einem Deck eine kleine Ecke zum Lösen, die wir aber gar nicht benötigten, da Lotti die 8 Stunden auch so wunderbar aushielt. 

In den kommenden Wochen erkundeten wir Süd- und Mittelschweden. Von Agunnaryd über Vesljunga und Göteborg weiter an die Westküste. In Smögen legten wir ebenfalls einen kleinen Stopp ein, bevor wir uns dann wieder auf ins Landesinnere machten, um anschließend nach Stockholm an die Ostküste zu fahren.

Vanlife-Guide: Die schönsten Stellplätze in Süd- und Mittelschweden

Vesljungasjön Badplats

Unser Lieblingsstellplatz, an dem wir in den vier Wochen standen. Über einen kleinen Schotterweg steuerten wir direkt auf mehrere Parkplätze zu. Wir hatten Glück und konnten einen der begehrten Plätze in der Nähe des Toilettenhäuschens ergattern. Stellt man den Van nämlich rückwärts in den Parkplatz, so hat man einen wunderbaren Ausblick auf den meterlangen Holzsteg und den See. Neben den Toiletten gab es auch einen Mülleimer – mehr brauchten wir dank unseres Solardachs, über das wir unsere Batterie aufladen können, nicht. Das Besondere am Vesljunga-See: Der sanfte Einstieg. Wir konnten weit ins Wasser reinlaufen und doch kam es nicht höher als bis zu den Kniekehlen.

Sonnenuntergang

Im angrenzenden Wald habe ich unzählbare Blaubeersträucher entdeckt und bin regelmäßig mit meiner kleinen Emaille-Schüssel losgezogen, um frische Blaubeeren für unser morgendliches Müsli zu sammeln. Achtung: Da der Fuchsbandwurm so langsam auch in Schweden Einzug hält, ist es ratsam, die Blaubeeren vor dem Verzehr abzuwaschen.

Agunnaryd Badplats

Das war unser erster Stellplatz, den wir ansteuerten, nachdem wir in Trelleborg ankamen. Vielleicht ist er auch deshalb so besonders in Erinnerung geblieben. Oder weil wir dort am 13. Juli den unglaublichen Supermond beobachtet haben? Und habe ich den Regenbogen schon erwähnt, der sich nach einem kurzen Regenschauer zeigte? Ihr seht: Wir verbinden viele schöne Momente mit diesem Ort. Vielleicht aber gleich vorweg: Auf dem Platz war ein „Camping verboten“-Schild. Wir packten daher unsere Stühle nicht aus, hielten uns tagsüber auf dem Badeplatz auf und krabbelten abends in den Van. Jeden Tag kam ein Einheimischer vorbei, der die Ökotoilette checkte (die wohl Süßteste, die ich jemals gesehen habe) und uns grüßte. Da er nichts sagte, blieben wir länger als eine Nacht. Es gibt neben einem riesigen Müllcontainer auch Umkleidehäuschen und eine Dusche mit der Möglichkeit, einen Wasserschlauch zum Wassertank auffüllen anzuschließen.

Aeroseum

Wer mal auf einem ehemaligen Flugfeld übernachten und nach Schließung abends alte Militär- und Kampfflugzeuge bestaunen möchte, der fährt zum Aeroseum in der Nähe von Göteborg. Im Eintrittspreis für das Museum ist auch eine Übernachtung inkludiert, Strom kann für einen kleinen Aufpreis dazugebucht werden. Mit knapp 42€ war das definitiv unsere teuerste Übernachtung auf der Reise, aber definitiv die Spektakulärste. In dem unterirdischen Hangar gibt es sogar einen Flugsimulator. Eine heiße Dusche, WC und Waschmaschine sowie Trockner sind im Preis inkludiert. Von dort aus nahmen wir übrigens den Bus nach Göteborg, nachdem wir gelesen hatten, dass das Parken in der Stadt mit Van sehr unsicher sein kann. Mehr dazu hier.

Kisa, Grönebo

Der Stellplatz ist schwer zu beschreiben, aber mit ein bisschen Geschick findet ihr ihn sicher. Er ist in der Nähe des Grönebo lägergård Hotels mitten im Nirgendwo. Das erkennt ihr daran, dass ihr dort gar keinen Empfang habt 😉 Wir verbrachten dort den letzten Abend in Schweden und haben mit Freunden Lagerfeuer und Stockbrot am See gemacht. Als dann noch der Vollmond am Horizont erschien, bin ich voller Aufregung zum Van gelaufen und habe das Stativ geholt. Dieser Moment war zu magisch, um ihn nicht festzuhalten.

Stockbrot Lagerfeuer

Vanlife-Guide: Packliste für Schweden

Neben den üblichen Dingen wie Kleidung, Kochutensilien, Handtüchern und Pflege-sowie Kosmetikprodukten waren wir sehr glücklich über den Bite Away Stick. Und mit wir meine ich eigentlich meinen Freund Nicholas, der vorrangig von den Mücken gestochen wurde. Mückenspray dabei zu haben, damit die Viecher gar nicht erst stechen, ist ebenso zu empfehlen. Auch eine dicke Jacke, zwei dicke Pullover und eine Mütze sollten definitiv nicht in euerer Vanlife-Garderobe fehlen, denn: Je weiter ihr an die Küste oder in den Norden fahrt, desto windiger, regnerischer und kälter wird es.

Vanlife Guide Schweden

Für mich waren die Arizona Eva Birkenstocks übrigens ein absoluter Gamechanger. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich sie nicht jeden Tag anhatte. Man kann mit ihnen nämlich ins Wasser gehen, sie sind schnell aus- und angezogen und trocknen innerhalb weniger Minuten.

Habt ihr Fragen zu unserer Route, zur Packliste oder allgemein zur Reise mit dem Van nach Schweden? Dann schreibt es gerne in die Kommentare.

Love,

Laura Herz Logo

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Camper bei Sonnenuntergang

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